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Ziel des Projekts ePA-Coach ist die Entwicklung einer coachingbasierten, interaktiven Lernplattform, die ältere Menschen zur kompetenten und informationell selbstbestimmten Nutzung ihrer Gesundheitsdaten im Rahmen der elektronischen Patientenakte befähigen soll.

Ausgehend von einer systematischen Analyse der spezifischen Bedarfe, Bedürfnisse, Problemlagen und erforderlichen Kompetenzen älterer Menschen zur Nutzung der ePA wird ein medien-/didaktisch zielgruppenrechtes Lernkonzept erarbeitet. Im Rahmen eines iterativen nutzerzentrierten Entwicklungsprozesses sollen dabei die Möglichkeiten einer interaktiv gestalteten MOOC-Plattform erforscht und erprobt werden, das auf folgenden Elementen basiert:

Microlearning

Micro-Contents in Form von kurzen, kompakten Lernmodulen mit integrierten Lerninhalten, Lernaktivitäten und Lernerfolgskontrollen zum zeitlich flexiblen und individuell anpassbaren Lernen

Gamification

Anreizsystem mit verschiedenen Elementen zur Steigerung der Motivation, u.a. Herausforderungen/ Challenges, Niveaustufen/ Levels, Punkte, Auszeichnungen

Assistenz- & Wissensdienste (KI)

Passgenaue und lernerbezogene Unterstützung durch Formalisierung des didaktischen Models in Regelsystemen (Nudging, Vorschlag von Inhalten, Peers, Aufgabengenerierung) in Echtzeit und mobil

Avatar

Mit einer coaching-und dialog-basierten Lernbegleitung zur Personalisierung der Lernwege und Unterstützung bei der Nutzung der Lernumgebung

Damit stellt sich das vorliegende Projektvorhaben in eine Linie mit den aktuellen gesundheitspolitischen Bestrebungen, Berlin zum digitalen Gesundheitsstandort weiterzuentwickeln. So initiierte Gesundheitssenatorin Kalayci kürzlich einen regionalen Verbund zur Digitalisierung des Gesundheitswesens, in dessen Zusammenhang Berlin zum Vorreitermodell für die flächendeckende Einführung der ePA ausgebaut werden soll. Auch Berlins Bürgermeister Müller setzt mit seinem Vorhaben Gesundheitsstadt Berlin 2030 auf die Weiterentwicklung Berlins zum führenden Gesundheitsstandort in Europa. Das Projekt versteht sich als wesentlicher Bestandteil einer zwingend erforderlichen Kommunikations- und Kompetenzstrategie zur Förderung der erforderlichen sozialen Prozesse der erfolgreichen gesellschaftlichen Institutionalisierung der ePA.

In diesem Zusammenhang werden die folgenden Forschungsfragen adressiert:

  1. Welchen Nutzen hat die elektronische Patientenakte für die Versorgungsrealität der älteren Bevölkerung?
  2. Welche Daten werden über den Patienten erhoben und auf welcher Grundlage werden sie erhoben, weiterverarbeitet und gespeichert?
  3. Welche Kompetenzen sind für einen gesundheitsförderlichen Einsatz der ePA erforderlich?
  4. Welche Rechte auf Speicherung, Einsichtnahme, Berichtigung falscher Daten bis hin zur Löschung und Sperrung von Daten haben die Patienten?
  5. Welche Chancen und Risiken verbinden sich mit der Datenweitergabe?
  6. Welche inhaltlichen Anforderungen an die Vermittlung der informationellen Selbstbestimmung im Gesundheitswesen stellen sich für ältere Menschen und wie können Inhalte zur ePA zielgruppengerecht aufbereitet werden?
  7. Welche Anforderungen an die Gestaltung, Usability, User Experience und Praktikabilität einer interaktiven E-Learning Plattform stellen sich für ältere Menschen?
  8. Welche Anforderungen stellen sich an die Gestaltung eines Berechtigungsmanagements (Nutzungs- und Zugriffsfestlegung) für ältere Nutzer?
  9. Inwiefern können motivationspsychologische Hindernisse, durch Anreizmechanismen aus dem Bereich Gamification bei der Nutzung von E-Learning Angeboten im Gesundheitsbereich durch Senioren überwunden werden?
  10. Welche Lerneffekte hat das entwickelte, coachingbasierte E-Learning-Ansatz auf die Zielgruppe?

Frau Weber ist 74 Jahre alt und leidet an Rheuma und einer chronischen Herzinsuffizienz. Seit etwa 5 Jahren befindet sie sich in regelmäßiger Behandlung, da sich die Symptomatik zusehends verschlechterte. Die häufigen Besuche unterschiedlicher Gesundheitseinrichtungen, die mehrfache medikamentöse Neueinstellung als auch die vielfältigen und zum Teil widersprüchlichen Therapiekonzepte empfand Frau Weber lange Zeit als zusätzliche psychisch wie physisch stark belastende Situation. Häufig hatte Frau Weber das Gefühl, dass es zwischen den Einrichtungen zu inhaltlichen und zeitlichen Koordinationsproblemen kam. So kam es gehäuft zu medikamentösen Wechselwirkungen als auch für sie nicht nachvollziehbaren Doppeluntersuchungen. Ihr Versuch, ihre Gesundheits- und Krankheitsdaten vor diesem Hintergrund selbst zu verwalten, scheiterte, da sie schnell den Überblick darüber verlor, welche Daten zwischen den Einrichtungen übermittelt werden mussten.

In einem Mitgliederschreiben ihrer Krankenkasse las Frau Weber von den Vorteilen der elektronischen Patientenakte sowie dem politischen Vorhaben, Berlin für die Digitalisierung im Gesundheitswesen als Modellregion zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wurde das Projekt ePA-Coach vorgestellt, dass die Entwicklung einer E-Learning Anwendung für ältere Menschen zum kompetenten Einsatz der elektronischen Patientenakte zum Ziel hat. Mit großem Interesse bewarb sich Frau Weber für eine mehrwöchige Evaluationsstudie dieses Systems. Frau Weber hatte in der Folge große Freude an der Verwendung des Systems und konnte auch ihren Mann und weitere Freunde zu einer Teilnahme motivieren. Dabei kamen die unterschiedlichen TeilnehmerInnen zu dem Ergebnis, dass sie durch den modularen Aufbau sowie die altersgerechte Formulierung der Inhalte gegenüber bestehenden Informationsmedien nicht überfordert waren.

Für die Nachhaltigkeit der Wissensvermittlung trugen nach Meinung der TeilnehmerInnen insbesondere die unterschiedlichen Verfahren der Wissensvermittlung, die nutzerspezifische Zusammenstellung von Wissensinhalten sowie die iterative Überprüfung des vermittelten Wissens bei. Gleichzeitig bewerteten die TeilnehmerInnen die interaktive und spielerische Aufbereitung der Wissensinhalte als bedeutsamen Faktor für die User Experience und Adaptation an das E-Learning System.

Im Nachgang der Studie beantragte die Mehrzahl der TeilnehmerInnen eine elektronische Patientenakte. Darüber hinaus stellte Frau Weber für sich fest, dass sie ihr neu erworbenes Wissen ebenso auf die Nutzung weiterer Gesundheitsanwendung übertragen konnte und insgesamt mehr Verantwortung im Krankheitsmanagement und den Entscheidungen im Behandlungsprozesses übernehmen kann.

 

Das Projekt adressiert wissenschaftliche und technische Fragen an ein coaching-basierte eLeaning-System für ältere Menschen zum souveränen Umgang mit persönlichen Gesundheitsdaten im Kontext der elektronischen Patientenakte. Im Mittelpunkt der Forschung des Projekts steht die kombinatorische Innovation: die Verbindung etablierter, stabiler Technologien und deren Anpassung an zielgruppenspezifische Anforderungen im Rahmen der Alterspädagogik (Geragogik). Auf der Grundlage eines agilen Projektverlaufs, wird der anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsansatz in drei Iterationszyklen umgesetzt:

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Ziel ist es, die Nutzerperspektive in jeder Schleife zum Ausgangspunkt der Adaption und Weiterentwicklung des Gesamtsystems zu machen, sowie die Effekte der eingesetzten Methoden (u. a. MOOC, Micro-Learning, Gamification, Avatar/virtueller Agent) empirisch zu untersuchen.

Technisch sollen Bedingungen geschaffen werden, die es erlauben, relevante Einflussfaktoren effizient zu eruieren. Dafür wird eine Vielzahl von Datenquellen integriert und semantisch hinsichtlich der individuellen Personenmerkmale interpretiert. Die dadurch gewonnenen Informationen werden visuell aufbereitet und mit Reaktionsmöglichkeiten (verschiedene Formen der textuellen Rückmeldung, Hinweise auf Lernmaterialien) dargeboten.

Ein weiterer Fokus des Vorhabens ist die automatische Durchführung von Teilen der Unterstützung durch KI-basierte Wissensdienste. Dazu wird auf etablierte Methoden der Wissensmodellierung zurückgegriffen und das didaktische Wissen zu Mentoring-Prozessen in Regelsystemen modelliert. Dadurch können Wissensdienste relevante Situationen erkennen und individuell-angepasst den Lernenden Unterstützung geben, in Echtzeit und mobil.

Im zweiten Schritt werden die im Projektverlauf gesammelten Daten durch maschinelles Lernen ausgewertet, führen somit zu einem selbstlernenden Gesamtsystem und dienen der Verifikation der didaktischen Modelle. Die domänenspezifischen Kompetenzmodelle und Operationalisierungen werden im Kontext von Domänenmodellen erhoben. Der Einsatz von adaptiven Lernumgebungen gilt international als ein Schlüsselbereich der Bildungstechnologie und der damit verbundenen hohen Erwartungen an die Demokratisierung der Bildung.