Erstellt von Luisa Jabs | |   Erfolgsgeschichte

Kaja Napotnik hat 2019 an BeuthBonus+ teilgenommen. Die in Slowenien geborene Akademikerin hat zuletzt in Graz ihren Master in Interdisziplinäre Geschlechterstudien gemacht. Heute arbeitet sie im Gender und Technik Zentrum der Beuth Hochschule. Sie hat uns erzählt, wie sie durch die Teilzeit-Qualifizierung ihren Job gefunden hat, und wie sie heute selbst anderen hilft:


Hat Ihnen die Teilnahme bei BeuthBonus+ geholfen, Ihr berufliches Ziel zu erreichen?

Als ich nach Deutschland gezogen bin, habe ich ein Praktikum im Bereich Gender- und Frauenpolitik gemacht, das hatte mit meinem Studium zu tun. Danach ging es aber nicht direkt in eine andere Stelle, die meiner Qualifizierung gerecht wurde, sondern ich habe im Service gearbeitet. Deswegen hat BeuthBonus+ mir auf jeden Fall geholfen, meine jetzige Stelle zu finden. Vor allem in dem Sinne, dass ich mir meiner eigenen Qualifikation und Fähigkeiten bewusst wurde. Und die Coaches von BeuthBonus+ sind sehr gut vernetzt. Hin und wieder können sie an Stellen verweisen. Das war auch in meinem Fall so.


Welche Tipps waren besonders hilfreich, um eine passende Stelle zu finden?

Der Tipp, dass man sich nicht nur auf Stellen bewerben soll, bei denen man sich zu 100 Prozent sicher ist, die richtige Person zu sein. Sondern wenn man mehr oder weniger die geforderten Skills besitzt. Außerdem, dass man mehr an sich glauben soll.


Hat BeuthBonus+ Sie dazu animiert, beruflich zu Ihren Studieninteressen zurückzufinden?
Ja, auch. Wenn man sich längere Zeit nicht mit dem Thema, das man studiert hat, beschäftigt, verliert man an Selbstvertrauen. Die Teilnahme hat das wieder gestärkt, vor allem die Einzelcoachings zur beruflichen Zielfindung. Das Modul hat mir am meisten gebracht.


Inwiefern bieten Sie selbst heute als Mitarbeiterin im GuTZ Zugewanderten Hilfestellung?

Zugwanderten, die schon studieren. Mein Projekt bietet Absolventinnen und Studentinnen, vor allem denen mit Migrationsgeschichte und Frauen of Colour, eine Beratung und Schlüsselinformationen zu einer wissenschaftlichen Karriere. Das heißt, sie müssen schon mehr oder weniger am Ende ihres Studiums sein, damit die Beratung für sie interessant ist. Wenn zugewanderte Absolventinnen sich melden, sind sie sehr willkommen. Dann können wir auch schauen, inwiefern man auf Englisch promovieren kann.


Was würden Sie den aktuellen Teilnehmenden raten, damit sie später im Beruf durchstarten? Auch in Bezug auf eine Hochschulkarriere?

Zuerst: Arbeitet an euren Deutschkenntnissen. Das ist in Deutschland nach wie vor wichtig, besonders wenn man sich für eine Professur entscheidet. Zum anderen bietet BeuthBonus+ ja auch die Möglichkeit, an einem Hochschulmodul teilzunehmen. Dort kann man sich gut mit Lehrenden vernetzen. Wenn man promovieren möchte, ist es eine gute Idee, mit ihnen in Kontakt zu kommen.


Was würden Sie Menschen raten, wenn sie überlegen, zu promovieren?
Das hängt vom Studienfach und vom Karriereziel ab. Möchte man als Professor oder Professorin arbeiten, geht es mittlerweile fast nicht mehr ohne Promotion. Wenn man in der Forschung und Entwicklung in der freien Wirtschaft arbeiten möchte oder in einer Forschungsinstitution, dann ist eine Promotion auch sinnvoll. Einfach nur wegen des Titels zu promovieren oder weil man sich denkt, dass man dann besser verdienen wird, ist nicht ratsam. Man muss gerne Forschen und sich vorstellen können, sich mehrere Jahre mit einem Thema auseinanderzusetzen. Die innere Motivation muss da sein.


Vielen Dank für das Interview und wir wünschen Frau Napotnik weiterhin viel Erfolg!
Sie haben Fragen zur Promotion? Dann wenden Sie sich direkt an Frau Napotnik im GuTZ.

© Kaja Napotnik privat