Kaum habe ich meine letzte Klausur Ende Juli 2016 geschrieben, ging für mich das Abenteuer ein Jahr Buenos Aires an der UCA mit I.DEAR los. Nun bin ich schon seit anderthalb Monaten in dieser fantastischen Stadt, daher ist es Zeit für einen ersten Bericht. 

Die ersten Tage konnte ich bei Victorias Familie wohnen, wo ich schnell viele Eindrücke in die argentinische Kultur bekam. Danach zog ich für einen Monat in ein Hostel, in dem ich schnell viele Kontakte aus aller Welt knüpfen konnte. Es wohnten zwar auch einige Austauschstudenten dort, aber die Mehrheit der Leute waren Touristen, die sich auf einer Südamerika Rundreise befanden, sodass ein ständiges Kommen und Gehen vorhanden war. Dadurch konnte ich viel über interessante Reiseziele, jedoch nur wenig über die argentinische Kultur. Mittlerweile wohne ich seit einer Woche bei einer Argentinierin, die ein Zimmer an Studenten untervermietet, was hier eine sehr beliebte Unterkunftsart ist.

Bereits einer Woche nach meiner Ankunft in Buenos Aires fingen auch schon die Vorlesungen in der Uni an. Bei der Kurswahl, die jedem selbst überlassen ist, sollte man aber beachten, dass es drei Vorlesungszeitenblöcke gibt: morgens (Kurse ab 7:30 Uhr möglich), nachmittags und abends (bis 23:00 Uhr möglich). Grundsätzlich finden die Grundlagenkurse eher vormittags statt. In den höheren Semestern gehen die meisten Studenten tagsüber arbeiten, sodass diese Kurse dann abends sind. Ich habe mich letztendlich für einen Spanischkurs und zwei Kurse aus dem Bauingenieurswesen entschieden. An die späten Vorlesungszeiten, in meinem Fall bis 21:15 Uhr, konnte ich mich sehr schnell gewöhnen, weil hier ein anderer Tagesrhythmus herrscht. So ist es in den Familien nicht ungewöhnlich, dass diese um 22 Uhr ihr Abendessen zu sich nehmen. In den Vorlesungen selbst kreist gerne mal die eine oder andere Kekspackung und nicht zu vergessen der allseits beliebte Matebecher. Während des Semesters gibt es in den meisten Kursen immer entweder zwei Zwischenprüfungen sowie eine Endprüfung oder mehrere praktische Arbeiten, die in kleinen Gruppen angefertigt werden müssen. Daher hatte ich bisher nicht viel Zeit etwas außerhalb von Buenos Aires zu unternehmen. 

Lediglich ein Wochenende konnte ich dem hektischen Stadtleben entfliehen und fuhr in die kleine Stadt San Antonio de Areco, die sich ca. 100km nordwestlich von Buenos Aires befindet. Dort konnte ich einiges über die Gaucho-Kultur erfahren. Außerdem besuchte ich für einen Tag Tigre, wo sich ein großes Flussdelta befindet und somit ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Porteños darstellt. Doch in der Hauptstadt selbst wird einem nie langweilig, denn es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Neben dem vielfältigen kulturellen Angebot, das häufig kostenlos ist, organisieren die PALS (vergleichbar mit den Buddys) die verschiedensten Aktivitäten, angefangen bei Sightseeing-Touren, über Museumsbesuche, Partys und Tangokursen bis hin zu Reisen. Vor allem zu Beginn habe ich viele Veranstaltungen wahrgenommen, denn so kam ich viel in Kontakt mit den anderen Austauschstudenten und konnte auf diese  zusätzlich viel über andere Länder erfahren. 

Außerdem bietet die UCA zahlreiche Sportangebote an. Ich habe mich dem UCA Hockeyteam angeschlossen. Dadurch kann ich nicht nur meinem Hobby nachgehen, sondern konnte viele Freundschaften zu einheimischen Studentinnen schließen. Wir treffen uns einmal in der Woche um gemeinsam zu trainieren und an den Wochenenden haben wir häufig ein Spiel gegen andere Unimannschaften. In den nächsten Wochen geht es für uns um den Gewinn der Unimeisterschaft.

Ich freue mich auf viele weitere Wochen in dieser hektischen, aber lebensfrohen Stadt. 

Bei Fragen könnt Ihr mich gerne anschreiben: sv.liebig(at)arcor.de