Nun bin ich schon seit fast 1,5 Monaten in Buenos Aires und endlich setze ich mich mal hin, um aufzuschreiben, wie es mir hier geht.

Die ersten drei Tage an der Uni hatten wir Einführungstage für alle internationalen Studenten, die dieses Semester an der UCA studieren möchten. Wir sind ungefähr 200 Studenten und die meisten kommen aus Frankreich. Während der Einführungstage wurde uns eine Menge über das Leben und die Sicherheit in Buenos Aires, die Universität und Voraussetzungen für das Visum beigebracht. Viele organisatorische Dinge wurden in diesen ersten drei Tagen geklärt. Die Mitarbeiter des UCA Internacional Büros sind sehr freundlich und helfen immer gerne, was einem das Fragen um einiges erleichtert.

Die Woche darauf, am Montag, sollte eigentlich die Uni beginnen. Es gibt hier eine Add-and-Drop-Phase für alle Austauschstudenten. Das bedeutet, dass man zwei Wochen Zeit hat, um sich jeden Kurs anzuschauen, den man interessant findet, sich allerdings nicht dazu verpflichtet diese Kurse dann auch zu belegen. Nach zwei Wochen muss man dann seine endgültige Kurswahl abgeben. Allerdings fing die Uni für Studierende des Bauingenieurwesen erst eine Woche später an, sodass ich nur eine Woche Zeit hatten um mir sämtliche Kurse anzuschauen. Dass dann ausgerechnet in jener Woche noch ein Feiertag war, war leider Pech für mich.

Jedoch habe ich es letztendlich trotzdem geschafft meine Kurse zu belegen. Die Kurse hier sind im Vergleich zu der Beuth-Hochschule jedoch ganz anders aufgebaut. Ein Kurs besteht nicht aus zwei mal 1,5 Stunden die Woche sondern das ist von Kurs zu Kurs unterschiedlich, sodass ich einen Kurs habe, der fast sieben Zeitstunden die Woche umfasst und einen anderen, der „nur“ 3,5 Zeitstunden die Woche umfasst. Allerdings werden hier dafür auch die Leistungspunkte anders vergeben. Man bekommt einen Leistungspunkt für 45 Minuten Unterricht.

Letztendlich habe ich mich für drei Ingenieurskurse entschieden, „Estudio y Ensayo de Materiales“, der vergleichbar ist mit Baustoffe II an der Beuth, „Representacion Grafica Aplicada“, in dem wir mit dem Programm AutoCAD arbeiten und „Puertos y Vias Navegables“.

Die Kurse hier werden aufgeteilt in einen praktischen und einen theoretischen Teil. Um zur Abschlussprüfung am Ende des Semesters zugelassen zu werden, muss man in jedem Kurs entweder zwei Zwischenprüfungen schreiben, mehrere Hausarbeiten abgeben oder beides.

Alle meine Kurse finden erst später am Tag statt und enden teilweise erst um 23.00, sodass ich hier meinen gesamten Tagesablauf umstellen muss.

Neben der Uni gab es anfangs ein paar organisatorische Dinge zu klären. In der ersten Woche war es mir wichtig eine Karte für den öffentlichen Nahverkehr zu bekommen und eine Karte, um gratis in der Stadt Fahrrad fahren zu können. Ein Leichtes das zu erledigen. Danach kamen jedoch sämtliche Visa-Pflichten auf mich zu, die schon nicht mehr ganz so leicht waren. Die UCA hat uns geholfen den ersten Termin zu machen und uns gesagt, was wir alles vorher erledigen müssen. Für den zweiten Schritt muss man dann noch einige Übersetzungen vornehmen lassen.

Ich habe in Berlin noch eine WG gesucht und mich auf ein Zimmer beworben. Die WG ist nur einen Kilometer von der Uni entfernt, sodass ich zur Uni laufen kann. Meine WG ist in einem Haus mit noch sieben anderen WG´s. Ich lebe mit internationalen Studenten aus ganz Lateinamerika und Europa zusammen. Wir unternehmen alle viel zusammen und genießen zusammen die Zeit in Buenos Aires.